Märkte für Träume: Die Soziologie des Lottospiels
Mark Lutter
MPIfG Buch
Zusammenfassung
Wer jede Woche Lotto spielt, gewinnt statistisch etwa alle 2,7 Millionen Jahre. Trotzdem hoffen Millionen Menschen jede Woche auf ihr Glück und Lotterien und Glücksspiele in Deutschland erzielen gewaltige Umsätze. Mithilfe zahlreicher statistischer Analysen versucht Mark Lutter, dieses Massenphänomen zu ergründen. Welche Motive und Hoffnungen stehen hinter dem Loskauf? Und wie lässt sich aus soziologischer Perspektive die große Nachfrage nach einem Gut erklären, das sehr wahrscheinlich zum finanziellen Verlust des Einsatzes führen wird? Sein Fazit: Lotto ist ein "Markt für Träume", denn noch immer verkörpert die Lotterie das Versprechen, großer Wohlstand sei für alle erreichbar.
Inhalt
Einleitung
Kapitel 1
Die soziale Bedingtheit von Märkten: Zur Entstehung, Ausbreitung und Regulierung von Lotteriemärkten
Kapitel 2
Wertbildung auf Märkten: Zur Erklärung des Nachfrageverhaltens auf dem Lottomarkt
Kapitel 3
Soziale Konsequenzen von Märkten: Umverteilungseffekte des staatlichen Lotteriemarktes
Kapitel 4
Schlussbetrachtung
Autor
Mark Lutter
Rezensionen
"Lutters Buch verbindet auf anregende Weise das theoretische Interesse, die sozialen Dimensionen von Märkten zu erforschen, mit einer substantiell relevanten Empirie zum Lotteriespiel als Massenphänomen und Wirtschaftsfaktor. Dazu beleuchtet Lutter das soziale Phänomen des Lottospiels umfassend aus soziologischer Perspektive. […]
Insgesamt ist Mark Lutter eine umfassende Durchdringung des Themas "Lottospielen" aus soziologischer Perspektive gelungen. Die Umsetzung von theoretischen Fragen in empirische Untersuchungen ist beispielhaft. Lutters Beitrag zur wirtschaftssoziologischen Forschung wird nachhaltig spürbar sein. Einzig zu der Relevanz von Hoffnungen und Träumen hätte qualitatives Material der Argumentation noch mehr Anschaulichkeit verliehen, als es die überzeugenden, formal-statistischen Modelle bereits getan haben. Die Lektüre dieses sehr empfehlenswerten Buches lohnt sich für Wirtschaftssoziologen genauso wie für ein breiteres Fachpublikum, das sich für Mechanismen und Prozesse sozialer Strukturen, wie es Märkte sind, interessiert."
Sophie Mützel, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, in: Soziologische Revue 35(1), 74–77.