Große Hoffnungen und brüchige Koalitionen: Industrie, Politik und die schwierige Durchsetzung der Photovoltaik

Timur Ergen

12. November 2015

MPIfG Buch

original

Frankfurt a. M.: Campus, 2015
343 Seiten
ISBN 978-3-593-50499-5 (broschiert)
ISBN 978-3-593-43274-8 (E-Book)

„Insgesamt liefert Ergen mit seinem Buch einen sehr wichtigen Beitrag für die politische Diskussion und wissenschaftliche Forschung über die Etablierung von Wirtschaftssektoren und Technologien im Allgemeinen und der Erneuerbaren Energien im Speziellen.“ (Dr. Christian Tribowski, Handelsblatt Research Institute)

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Ergen, Timur
Große Hoffnungen und brüchige Koalitionen: Industrie, Politik und die schwierige Durchsetzung der Photovoltaik. Schriften aus dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Band 83. Frankfurt a.M.: Campus, 2015.

Zusammenfassung

Die direkte Sonnenenergienutzung hat seit den 1970er-Jahren einen beachtlichen technischen Fortschritt und große Zukunftshoffnungen hervorgebracht. Doch trotz des hohen Mobilisierungspotenzials in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und der daraus resultierenden großzügigen Förderung blieb die Photovoltaik bis Mitte des letzten Jahrzehnts eine Zukunftstechnologie ohne Marktchancen. Timur Ergen zeigt, dass diese Entwicklung auf Probleme sektoraler Ordnung zurückzuführen ist: In Industrie und Politik kam es wiederkehrend zu Umsetzungsproblemen und Konflikten, die verhinderten, dass die Solartechnik effektiv weiterentwickelt und kontinuierlich unterstützt wurde.


Inhalt

Vorwort
 
Kapitel 1
Entwicklungsprobleme einer fünfzigjährigen Zukunftsindustrie
1.1  Die Standardgeschichte: Nischenaufbau und Pfadkreation
1.2  Spielarten des policy feedback
1.3  Das Argument in Kurzform
1.4  Überblick der Kapitel
 
Kapitel 2
Die Entstehung der solaren Zukunftshoffnung
2.1  Sonnenmotoren und das Kohleproblem
2.2  Solarunternehmer und das Problem gesellschaftlicher Mobilisierung
 
Kapitel 3
Die langen sechziger Jahre der Photovoltaik
3.1  Die Entdeckung der Photovoltaik
3.2  Die Suche nach einer Nische
3.3  Weltraumprogramme und die neue Entwicklungsstaatlichkeit
 
Kapitel 4
Neue Koalitionen um alte Interessen in der Energiekrise
4.1  Politisierung und kultureller Wandel: Soziale Bewegungen, Gesellschaftskritik und Umweltkrise
4.2  Politisierung und struktureller Wandel: Ölkrise, Energieunabhängigkeit und Handlungsunfähigkeit
4.3  Ein erneuter Anlauf: Photovoltaik und die Energiekrise
4.4  Hoffnung auf die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie
4.5  Kollektives Handeln und das verfrühte Ende der solaren Transformation
 
Kapitel 5
Koordinierte Industrialisierung in den 1990er-Jahren
5.1  Klima-Katastrophe, Tschernobyl und die Wiederentdeckung der ökologischen Technologiepolitik
5.2  Technologische Fadenrisse und koordinierte Industrialisierung
 
Kapitel 6
Die Wiederentdeckung des solaren New Deals
6.1  Erneute Hoffnungen in der Bundesrepublik
6.2  Investitionsrennen, sektorale Kohäsion und die Verfestigung der solaren Zukunftshoffnung
 
Kapitel 7
Kollektivversagen nach der politischen Durchsetzung
7.1  Globale Kapazitätsrennen und Industrieverfall
7.2  Sektorale Fragmentierung und die Krise des deutschen Förderregimes
 
Kapitel 8
Große Hoffnungen und brüchige Koalitionen
8.1  Kollektive Requisiten der Industriepolitik
8.2  Industrieordnungen, policy feedback und kontextuelle Generalisierung


Autor

Timur Ergen

Timur Ergen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln.

Rezensionen

"Insgesamt liefert Ergen mit seinem Buch einen sehr wichtigen Beitrag für die politische Diskussion und wissenschaftliche Forschung über die Etablierung von Wirtschaftssektoren und Technologien im Allgemeinen und der Erneuerbaren Energien im Speziellen. Besonders jetzt, wo mit dem Kohleausstieg ein weiterer Wendepunkt in der deutschen Energieversorgung eingeleitet wird, ist die Arbeit eine unverzichtbare Lektüre für Entscheider, denn die Entwicklungspfade, die die Energiepolitik heute einschlägt, müssen auch in Zukunft stabilisiert werden."
Dr. Christian Tribowski, Handelsblatt Research Institute

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